Seelenspiegel

Tom hielt die schwere Einladung in der Hand. Geprägtes Wachs und ein Symbol, das wie lebendig unter seinen Fingern pulsierte, versiegelten das Pergament – ein Mysterium, das ihn auf unerklärliche Weise anzog. Die Limousine rollte über den knirschenden Kies der endlosen Auffahrt, ein leises Rumpeln, das die aufsteigende Nervosität verstärkte, und hielt schließlich vor dem Herrenhaus – prachtvoll und doch wie verlassen, mitten in der Stille der Landschaft.

Sein Herz klopfte heftig, bis in den Hals. Gerüchte hatte er gehört, von der exzentrischen Dame, die Künstler förderte – aber niemals hätte er gedacht, selbst eine Einladung zu erhalten. Was erwartete ihn hinter diesen Türen?

Mit zitternden Fingern drückte er die schwere Klingel. Lautlos öffnete ihm ein Bediensteter, nahm die Einladung entgegen und wies ihm den Weg ins Innere. Er führte Tom durch die hohen, dunklen Korridore des Hauses, die sich in endlosen Schatten dehnten, bis sie an einem Raum aus reinen Spiegeln ankamen. „Die Lady wird gleich bei Ihnen sein.“, bedeutete der Bedienstete und verschwand, während die Tür leise hinter ihm ins Schloss fiel.

Tom stand allein in einem Raum, der wie ein stilles Labyrinth aus Spiegeln anmutete, einem schimmernden Gewebe aus Licht und Glas. Ein dunkler, schwerer Duft – ein Hauch von Vanille und Sandelholz – lag in der Luft, umschloss ihn wie ein Schleier. Überall, wohin er blickte, spiegelten sich seine Bewegungen, vervielfältigt und verzerrt in zahllosen Winkeln. Der Raum schien vor seinen Augen zu atmen, dehnte sich aus, verzog sich – und seine eigene Gestalt blickte ihm aus zahllosen, fremd-vertrauten Spiegelbildern entgegen.

Plötzlich erregte etwas seine Aufmerksamkeit. In einem der Spiegel, weit entfernt und tief in der Dunkelheit des Labyrinths, erschien eine Gestalt – eine Frau, deren Anblick ihn in den Bann zog. Ihr Gesicht war hinter einer kunstvoll verzierten Maske verborgen, die ihre Augenpartie betonte und nur ihren vollen, sinnlichen Mund enthüllte. Ein Hauch von Lächeln spielte auf ihren Lippen, verführerisch und rätselhaft zugleich.

Ihr dunkles Haar fiel in sanften Wellen über ihre Schultern, verschmolz mit einem tiefschwarzen Kleid aus schimmerndem Samt und feiner Spitze. Wie flüssiger Schatten glitt es über ihre Haut. Das Mieder schmiegte sich an ihre Kurven und betonte ihre schmale Taille, bevor der Stoff in einem weiten Rock zu Boden floss. Ein Netz silberner Ketten zog sich über ihr Dekolleté, und das tiefrote Glimmen eines Edelsteins lag wie ein pochendes Herz an ihrer Brust. Ihr Duft, schwer und süß, umhüllte ihn in einen Schleier aus Versprechen.

„Dies muss Lady Hamilton sein,“ dachte Tom und setzte sich langsam in Bewegung, wie hypnotisiert von der anziehenden Eleganz dieser Frau. Er wollte gerade seine Hand zum Gruß ausstrecken, da verschwamm ihr Bild und tauchte in einem anderen Spiegel auf, tiefer im Raum. Ein samtener Handschuh glitt zu Boden, als wäre er eine Feder, nur um im Nichts zu verschwinden, und die nackte, weiße Hand mit manikürten, schwarz lackierten Nägeln winkte ihm zu folgen.

Sein Herz pochte heftig, und sein Mund wurde trocken. Er folgte ihr, diesmal beschleunigte er seine Schritte. Wieder verschwand sie kurz bevor er sie erreichte und tauchte am anderen Ende des Raums auf. Der andere Handschuh glitt zu Boden und verschwand so geheimnisvoll wie der erste.

Er versuchte es langsam, schleichend. Sachte wie ihre Bewegungen glitten seine Schritte über den Boden, nur um ein weiteres Mal ins Leere zu greifen.

Immer wieder folgte er ihrem Bild, das wie ein Tanz der Verführung von Spiegel zu Spiegel huschte. Jedes Mal, wenn er dachte, sie endlich zu erreichen, war sie verschwunden – nur, um in einer anderen Ecke des Raumes aufzutauchen, stets ein wenig entblößter als zuvor. Ihre Schultern waren nun ganz frei, ihr Mieder rutschte gefährlich tief, und ihre Bewegungen waren fließend, hypnotisierend, als ob sie Teil des Spiegelkabinetts selbst wäre. Ihre Lippen schienen ihn anzulächeln, ihn tiefer in das Herz des Labyrinths zu locken, wo Licht und Schatten miteinander verschmolzen.

Tom fühlte, wie seine eigene Haut kribbelte, wie die Spiegel seine Wahrnehmung verdrehten und verzerrten, und doch war er sich nur noch einer Sache sicher: Er wollte diese Frau erreichen. Der Wunsch, sie zu berühren, ihre warme Haut zu spüren, den süßen Duft zu schmecken, wurde mit jeder Spiegelung greifbarer, fast körperlich. Die Spiegel reflektierten sein Pochen, und das Labyrinth pulsierte mit ihm.

Endlich, als die Stille des Raumes wie eine Last auf seiner Brust lag, erreichte er den Mittelpunkt des Labyrinths. Sein Herz hämmerte. Dort stand sie, ihr Bild ruhte in einem einzigen Spiegel – als hätte die Jagd nur hierauf abgezielt. Ihre Augen fixierten ihn, die Lippen zu einem verführerischen Lächeln verzogen. Ihr Kleid hing locker an ihrem Körper, nur ein einziger Zug – und der Stoff würde zu Boden gleiten.

Tom hob die Hand und berührte das kalte Glas. Es war kalt unter seinen Fingern, fest – und doch schien sie nur eine Berührung entfernt. Vor seinen Augen löste sich der Stoff ihres Kleides und fiel langsam zu Boden, enthüllte die wohlgeformte Silhouette, die schwarzen Spitzen ihres BHs, die halterlosen Netzstrümpfe und die hochgeschnürten Stiefel, die ihre langen, schlanken Beine umschlossen. Ihr Blick bannte ihn, und ihr Lächeln war eine stille Einladung.

„Jetzt du.“, flüsterte eine Stimme in seinem Kopf, ihre Hände unschuldig ausgebreitet.

Zögernd, den Atem flach und schnell, begann Tom, sich auszuziehen. Er löste die Knöpfe seines Hemdes, ließ es zu Boden gleiten, gefolgt von den Schuhen und Hosen, bis nur noch sein Slip blieb. Mit jedem abgelegten Kleidungsstück vertiefte sich ihr Lächeln.

Mit langsamen, fast bedächtigen Bewegungen ließ sie die letzten Hüllen von ihrer Haut streifen. Ihre Brüste, voll und weich, wurden von festen, erregten Spitzen gekrönt, und zwischen ihren Schenkeln schimmerte ein Hauch feuchter Glanz. Ihre Augen fixierten ihn durch das Glas hindurch, als würde ihr Blick die Barriere überwinden und ihn direkt berühren.

„Alles.“, forderte die Stimme. Mit einer schnellen Bewegung streifte er den Slip ab und stand nackt vor dem Spiegel, seine Erregung hart und pulsierend vor ihrem Anblick.

Sie lächelte tief zufrieden und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Dann änderte sich das Bild. Die Spiegel erwachten zum Leben. Überall um ihn herum zeigten sich Szenen purer Leidenschaft, jede Reflexion ein anderer Moment aus einem einzigen Rausch der Ekstase. Lustgeräusche, rhythmisches Stöhnen und verlangendes Seufzen schienen von allen Seiten auf ihn einzuwirken. Tom konnte sich kaum bewegen, gefangen in diesem Mosaik aus Verlangen. Es war, als hätten die Spiegel seine tiefsten Begierden gelesen.

Direkt vor ihm, im Zentrum eines Spiegels, kniete sie vor Tom, ihre Lippen umschlossen seine Spitze. Das feuchte Geräusch ihres Mundes vermischte sich mit seinem kehligen Stöhnen. Tief nahm sie ihn in ihren Hals, ihre Nase in seinen Bauch gebohrt. Speichel tropfte von ihrem Kinn und Tränen glitzerten in ihren Augen, als sie ihn wieder und wieder schluckte, entschlossen jeden Zentimeter zu bekommen. Seine Hände vergruben sich in die langen schwarzen Haare, leiteten ihre Bewegungen, während seine Hüfte ihr entgegenstieß.

Aus dem Augenwinkel erhaschte Tom eine andere Spiegelung. Dort lag sie ausgestreckt auf einem weichen Fellteppich, die Beine weit geöffnet. Toms Gesicht versank in ihrer Wärme. Seine Zunge glitt über ihre Lippen, drang tief ein, bevor er ihre empfindlichste Stelle umkreiste. Ihre Hüften reckten sich ihm entgegen, ihre Hände krallten sich in das weiche Fell. Toms Finger gesellten sich zur Zunge, zwei pumpten ihren engen Kanal, während er sie weiter feucht verwöhnte. Ihr rhythmisches Stöhnen erklang im Takt seines Mundes.

Jede Szene überlappte sich, verschwamm fast ineinander, sodass Tom nicht mehr sagen konnte, wo eine endete und die nächste begann. Links von ihm schwebte er über ihr. Seine muskulösen Arme stützten sich auf beiden Seiten ihres Kopfes ab. Ihre Blicke trafen sich. Qualvoll langsam drang er in sie ein. Sie schlang die schwarzen Stiefel um seine Taille, zog ihn tiefer. Jeder Stoß ließ den Raum vibrieren, und ihr Stöhnen, tief und rau, verband sich mit seinem Atem. Ein Klangteppich aus Seufzen und Lust, der aus allen Spiegeln zu ihm drang.

Die Geräusche der Ekstase mischten sich mit einem weiteren Spiegel, in dem Sie Tom im umgekehrten Cowgirl-Stil ritt, den Rücken gewölbt bei jedem Stoß. Jeder Aufprall laut begleitet. Immer wieder. Das schweißnasse Haar klebte an ihrem Körper. Einzelne Tropfen glitzerten, liefen langsam über ihre Haut.

Die Luft war erfüllt von diesen Tönen, jeder Spiegel ein weiteres Puzzlestück einer sinnlichen Symphonie. Die Klänge der Begierde, das leise Schmatzen der Berührungen, das grollende, tiefe Atmen von Tom und ihr lustvolles Keuchen hallten von allen Seiten wider. Die Bewegungen, das Stöhnen, die verschwitzten Körper – alles schien sich zu einer einzigen Einheit zu verweben.

Tom drehte sich, sein Blick sprang von einem Spiegel zum nächsten, jeder ein Abbild seiner tiefsten Wünsche. Sie schien überall zu sein – in jeder Spiegelung, jeder Bewegung, hüllte ihn in eine allumfassende Sinnlichkeit.

Hinten rechts lag sie auf einem antiken Tisch, die Beine über seine Schultern geworfen, ihre Schenkel in seinen starken Händen. Vor, zurück, wieder und wieder. Sie bockte keuchend mit jedem Anschlag. Nägel krallten sich ins Holz, während er ihre empfindlichsten Stellen traf.

Hinten links sah er sie mit den Händen an die Wand gestützt, ihren Po herausfordernd gestreckt. Er packte ihre Hüften. Ein einziger, kräftiger Stoß. Versenkt. Seine Hüften knallten gegen ihren Hintern. Raus. Rein. Hart, das Tempo strafend. Ringsum wurde das dumpfe Klatschen ihrer Körper reflektiert, das rauchige, aufwühlende Stöhnen. Die Rhythmen – atemlos.

Die Spiegel erzeugten die Szenen in einer schwindelerregenden Schleife – überall Lust, überall Verlangen, und überall war sie: Unter ihm, über ihm, vor ihm, auf ihm. Jede Spiegelung ein neuer Winkel derselben ekstatischen Welt, die ihn vollständig umschloss. Tom stand wie verzaubert im Zentrum dieses überwältigenden Schauspiels, umgeben von einer pulsierenden, lebendigen Symphonie aus Stöhnen, Seufzen und der immer schnelleren Bewegung der Liebenden.

„Welche soll es sein?“, hörte er die Stimme wieder in seinem Kopf, spielerisch, verführerisch. „Oder…soll ich entscheiden?!“ Ein leises, fast spöttisches Lachen drang an sein Ohr.

Bevor er antworten konnte, kehrte die Stille zurück. Die Bilder verblassten. Die Spiegel wurden schwarz. Tom stand verwirrt und atemlos da, sein Körper angespannt. Seine Brust hob und senkte sich schwer. Er fragte sich, was das eben gewesen war – und ob es wirklich schon vorbei war, während er nackt mit pochender Erektion in die Schwärze starrte.

Plötzlich streckte sich eine schlanke Hand aus dem Spiegel vor ihm. Schwarz lackierte Finger schlossen sich um Toms pochende Erektion. Sie begann ihn zu streicheln, erst sanft, dann immer fester. Ihr Daumen umkreiste seine empfindliche Eichel, verschmierte das Vorsperma. Tief und kehlig stöhnte er aus seiner Brust. Toms Hüften zuckten unwillkürlich, sein Atem kam in kurzen Stößen. Wieder und wieder glitt sie über seinen Schaft, forderte Tribut.

Der Druck nahm zu, das Tempo schneller. Der Griff – ein Schraubstock. Die Hand drehte bei jedem Stoß. Er glühte, grunzte. Gnadenlos strich sie seine Härte. Spitze. Basis. Spitze. Basis. Schnell. Schneller.

Toms Hoden zogen sich zusammen. Angestrengt fixierte er seine Länge, versuchte sich zu bremsen. Sie lachte. Mehr Druck, Hitze, Tempo. Die Glut verschlang ihn, er zuckte, krampfte, bebte. Kein Erbarmen. Keine Gnade. Entfesselt. Völlig. Spitze. Spitze. Spitze…

Mit einem letzten, kräftigen Stoß ihrer Faust entlud sich alles. Heiße Strähnen schossen hervor, bemalten das Gesicht im Spiegel. Sie melkte ihn, presste auch den letzten Tropfen aus ihm heraus. Erst dann ließ sie ihn mit einem triumphierenden Grinsen frei. So mysteriös wie sie erschienen war, zog sich die Hand zurück und das Bild im Spiegel verblasste, verschwand im Nichts der Dunkelheit.

Tom starrte in das dunkle Glas, seine Brust hob und senkte sich schwer, während er versuchte, zu fassen, was gerade geschehen war.

Noch keuchend hörte er plötzlich eine kühle, amüsierte Stimme hinter sich: „Ich sehe, meine Spiegel gefallen Ihnen.“ Er drehte sich langsam um und sah eine elegante, ältere Dame, die ihn mit einem leisen Lächeln betrachtete. „Ich bin Lady Hamilton.“

Es hätte kaum peinlicher sein können. Splitterfasernackt, das Blut noch heiß in seinen Adern, stand Tom vor dieser distinguierten Lady, die vielleicht seine Karriere fördern könnte. Wortlos reichte sie ihm ein Taschentuch, ihr Blick ruhig, fast amüsiert. Er wagte einen Blick über die Schulter, sah die Spuren seiner Erregung, die langsam das dunkle Glas hinunterliefen – qualvoll bedächtig. Und jeder Spiegel im Raum starrte auf ihn zurück, hielt die Szene fest – Tropfen für Tropfen.